»Wärmehalle Süd« ist ein großer Name für einen kleinen Laden, der etwas versteckt in der Leipziger Südvorstadt liegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wärmten sich Flüchtlinge und Obdachlose in Leipzig in alten Hallen auf, in denen früher Güterzüge untergebracht waren. An diesen Orten entstand häufig geradezu eine Parallelgesellschaft: Es blühte der Handel mit amerikanischen Zigaretten und Informationen über Arbeitsstellen, Wohnmöglichkeiten und vermisste Verwandte.

Die heutige »Wärmehalle« ist weniger trostlos, aber umso mehr Treffpunkt: Für Leipziger Studenten und Alternative, die die kleinen Preise und die hellen und hohen Räume schätzen. Und für manchen Professor, der hier den Kontakt mit seinen Zöglingen sucht. Gleichzeitig stellt der Laden den Sprung des Pferdestalls von Hamburg in den Rest der Republik dar. Entsprechend beschwerlich war die Genese: Die Räume wurden in mehreren Abschnitten umgebaut und renoviert. Immer wieder kamen die Arbeiten über Monate zum Erliegen, weil die III&70 in Hamburg, damals ebenfalls noch ein junges Projekt, mehr Aufmerksamkeit verlangte.

Die Eröffnung erfolgte eher im kleinen Kreise. Dennoch ist die Wärmehalle ein stetig wachsendes Pflänzchen, das sich allen internen Zweiflern zum Trotz im Pferdestall-Universum – und natürlich in Leipzig – behauptet hat. Dank eines tollen Mini-Teams um Anne & Olli – beide alteingesessene Sachsen.




Adresse:
Eichendorffstr. 7 · 04277 Leipzig

Fläche: 85 m²

Fassungsvermögen: 50 Personen

Öffnungszeiten:
Mi bis So 20 bis 2 Uhr

Veranstaltungsvolumen: ca. 60 im Jahr (davon 30 Konzerte | 15 Ausstellungen | 15 Lesungen)

Programm unter: